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Atrioventrikulärer Septumsdefekt

Atrioventrikulärer Septumsdefekt

Anleitung siehe Allgemeine Informationen zum Aufbau der 3D-Modelle

Der Atrioventrikuläre Septumsdefekt (AVSD), oder auch AV-Kanal genannt, macht ca. 3% aller angeborenen Herzfehler aus. Ca. 50% der betroffenen Kinder haben auch ein Down-Syndrom.

Beschreibung

Bei diesem Herzfehler fehlt ein Teil des Herzseptums. Sowohl im Bereich der Vorhöfe, als auch im Bereich der Ventrikel ist ein Loch (Scheidewanddefekt) zu finden. Dies führt außerdem zu einer Fehlbildung der AV-Klappen, die sich zwischen den Vorhöfen und Kammern befinden. Normalerweise sind diese vollständig voneinander getrennt. Beim AVSD gibt es 2 Möglichkeiten:

  • Es gibt einen gemeinsamen Klappenring, der aus mehreren Klappensegeln besteht
  • Es gibt 2 getrennte Klappen, die jedoch über eine Gewebsbrücke miteinander verbunden sind.

Durch die Verbindung zwischen der rechten und der linken Herzseite, fließt das Blut aufgrund der höheren Druckverhältnisse im linken Herzsystem von links nach rechts (Links-Rechts-Shunt). Auf Dauer bildet sich eine allgemeine Herzschwäche aus, die durch z.B. undichte Klappen (weil sie fehlerhaft gebildet sind) oder einem Bluthochdruck in der Lunge (durch das vermehrte Blut) noch verstärkt wird.

Symptome

Bei kleineren Defekten können die Kinder lange unauffällig sein Bei größeren Defekten entstehen allgemeine Zeichen einer Herzinsuffizienz. Es sind z.B. eine beschleunigte Atmung, Trinkschwäche und Gedeihstörung oder häufige Atemwegsinfekte zu erkennen. Manchmal lässt sich beim Abhören ein Herzgeräusch feststellen und es entwickelt sich früh ein Lungenhochdruck.

Therapie

In der Regel muss der Herzfehler operativ behandelt werden. Hierbei wird der Defekt verschlossen und die eventuell fehlgebildeten Klappen korrigiert. Dies geschieht im 4.-5. Lebensmonat. Ist der Defekt auf Kammerebene sehr klein, kann auch manchmal bis in das Vorschulalter gewartet werden. Risiko ist hierbei das Auftreten eines kompletten AV-Blocks. Dies ist eine Störung der Weiterleitung der elektrischen Aktivität im Herzen, die die Notwendigkeit einer Schrittmacherimplantation nach sich ziehen würde.

Die Prognose ist vor allem davon abhängig, wie gut die Rekonstruktion der Herzklappen möglich ist, damit das Kind keine zukünftigen Probleme mehr hat.