Allgemeine Informationen zu angeborenen Herzfehlern
Ca. 1% aller lebendgeborenen Kinder kommen mit einem Herzfehler auf die Welt. Davon sind ca. 2/3 Herzfehler, die leicht sind und keiner Behandlung bedürfen. Ca. 30 % gelten als mittelschwere und ca. 10% als schwere Anomalien.
Das heißt von 1.000 Neugeborenen, haben 10 Kinder einen Herzfehler. 6 Kinder benötigen nur Kontrollen, da sie einen leichten Herzfehler haben. 3 Kinder haben einen mittelschweren und ein Kind hat einen schweren Herzfehler.
Diagnostik
In vielen Fällen kann der Herzfehler schon bei den vorgeburtlichen Ultraschalluntersuchungen beim Frauenarzt entdeckt werden und es können Vorbereitungen getroffen werden.
Hat man den Herzfehler während der Schwangerschaft nicht entdeckt, so fällt er meist innerhalb der ersten Lebenstage durch ein sog. Herzgeräusch auf. Hierbei kann der Arzt beim „Abhören“ des Herzens ein Geräusch feststellen. Blutdruckunterschiede in Armen und Beinen, sowie eine verschlechterte Sättigung des Blutes mit Sauerstoff gehören auch zu den ersten Anzeichen. Außerdem können Kinder sog. Blausuchtanfälle (Zyanoseanfälle) bekommen. Hier laufen die Kinder tatsächlich blau an, vor allem wenn sie sich belasten, oder schreien.
In den in Deutschland üblichen Standarduntersuchungen beim Kinderarzt im Kindes- und Jugendalter (U-Untersuchungen) werden regelmäßig Zeichen für Herzfehler kontrolliert.
Hat ein Kind nun eine Auffälligkeit gezeigt, wird es einem Kinderkardiologen (dem Herzspezialisten) vorgestellt und es wird meist ein EKG sowie ein Herzultraschall gemacht. Häufig wird der Verdacht auf einen Herzfehler nicht bestätigt. Das Kind ist völlig gesund und muss nicht speziell nachkontrolliert werden.
Stellt sich der Herzfehler als vorhanden, aber unkompliziert dar, bedarf es weiterhin keiner Behandlung, sondern nur verschiedenen Kontrollen im Laufe des Lebens.
Stellt sich ein Herzfehler als komplizierter oder schwerwiegender dar, wird manchmal eine weitere Bildgebung angestrebt. Dies wird normalerweise mittels eines CT (Computertomografie) gemacht. Wenn das Kind schon etwas älter ist und länger ruhig liegen kann, wird auch gerne ein MRT (Magnetresonanztomografie, „Kernspin“) gemacht.
Je nach Schwere des Herzfehlers wird eine individuelle Therapie ausgearbeitet und eventuell muss das Kind operiert werden. Hierzu arbeiten wir eng mit den Kinderherzchirurgen zusammen um die optimale Betreuung für Ihr Kind zu gewährleisten. Heutzutage können auch viele Herzfehler im Herzkatheterlabor behandelt werden. Hierbei führt man einem Katheter, meistens über ein Blutgefäß in der Leiste, zum Herzen vor und kann so z.B. Scheidewanddefekte (ASD und VSD) verschließen. Da diese Methode schonend ist, und das Kind keiner großen Operation unterzogen wird, wird sie auch als „minimalinvasiv“ bezeichnet.