Zum Hauptinhalt springenSkip to page footer

Weiterbildungsprogramm im Schwerpunkt Kinderkardiologie in der Kinderkardiologischen Abteilung

Wie wird man Arzt oder Ärztin in der Kinderkardiologie?

Aktuell mit Inkrafttreten der neuen WB-Ordnung ab 1.8.2022

Die Ausformulierung der neuen WB-Ordnung für den dann nunmehr 2jährigen Schwerpunkt Kinderkardiologie ist aktuell noch in der Überarbeitung durch die BLÄK. Die Weiterbildungsermächtigung für den Schwerpunkt besteht aktuell noch in einer Übergangslösung im Sinne eines „Novelle-Starteffektes“.Das nachfolgend formulierte Weiterbildungprogramm wird in Kürze mit Beantragung der Weiterbildungsermächtigung nach neuer WB-Ordnung grundsätzlich überarbeitet werden.



Curriculum zur Ausbildung zur Kinderkardiologie / zum Kinderkardiologen in der Abteilung für Pädiatrische Kardiologie der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen

Die Weiterbildung im Schwerpunkt Kinderkardiologie erstreckt sich über mindestens 3 Jahre, wovon maximal ein Jahr im Rahmen der Facharztweiterbildung Kinder- und Jugendmedizin abgeleistet werden kann.

Im Rahmen der Weiterbildung müssen die Fachkompetenzen für die in der Bayerischen Weiterbildungsordnung veröffentlichten Weiterbildungsinhalte sowie definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren erworben werden.

Bei Interesse zur Weiterbildung für den Schwerpunkt Kinderkardiologie und/oder für die Zusatzbezeichnung spezielle pädiatrische Intensivmedizin finden Sie hier detaillierte Auskünfte.

Übersicht

Jeder Weiterbildungsassistent soll während seiner dreijährigen Fachweiterbildungszeit eine Mindestarbeitsdauer auf jeder der oben aufgeführten Stationen ableisten. Die Ausarbeitung des Einsatzplanes für Weiterbildungsassistenten und Dienstplanes erfolgt durch eine beauftragte Assistenzärztin/Assistenzarzt in Absprache mit dem Abteilungsleiter. Die Evaluation der Weiterbildungsfortschritte erfolgt in mindestens halbjährlichen Mitarbeitergesprächen (OA/Chefarzt).

Die Vertiefung persönlicher Fachinteressen und eine Weiterentwicklung oder ein Einstieg in wissenschaftliches Arbeiten ist ausbildungsvertiefend und wird ausdrücklich gefördert.

Untersuchungs- und Behandlungsverfahren im Einzelnen:

Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in

  • der Vorbeugung, invasiven und nicht invasiven Erkennung, konservativen und medikamentösen Behandlung. Nachsorge und Rehabilitation von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs einschließlich des Perikards, der großen Gefäße und der Gefäße des kleinen Kreislaufs bei Kindern und Jugendlichen von Beginn bis zum Abschluss ihrer somatischen Entwicklung
  • der Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen einschließlich Mitwirkung bei invasiven elektrophysiologischen Untersuchungen und interventionellen, ablativen Behandlungen
  • der medikamentösen und apparativen antiarrhythmischen Therapie einschließlich Defibrillation
  • der Schrittmachertherapie und –nachsorge
  • der Indikationsstellung und Mitwirkung bei Katheterinterventionen wie Atrioseptostomien, Dilatationen von Klappen und Gefäßen, Verschluss des Ductus arteriosus und anderer Gefäße, Septumdefekte
  • der Durchleuchtung, Aufnahmetechnik und Beurteilung von Röntgenbefunden bei Angiokardiographien und Koronarangiographien
  • der interdisziplinären Indikationsstellung zu nuklearmedizinischen Untersuchungen sowie chirurgischen Behandlungsverfahren
  • der Indikationsstellung und Möglichkeiten zu operativen Eingriffen und ihren kurz- und langfristigen Auswirkungen
  • der intensivmedizinischen Basisversorgung

 

Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

  • Ergometrie einschließlich Spiro-Ergometrie
  • Echokardiographie einschließlich Stressechokardiographie, Echo-Kontrastuntersuchung und fetale Echokardiographie
  • transoesophageale Echokardiographie
  • Doppler- / Duplex-Untersuchungen des Herzens und der großen Gefäße
  • Rechtsherzkatheteruntersuchungen einschließlich Belastung und der dazugehörigen Rechtsherz- Angiokardiographien
  • Linksherzkatheteruntersuchungen einschließlich der dazugehörigen Linksherz-Angiokardiographien und
  • Koronarangiographien
  • Linksherzkatheteruntersuchungen einschließlich der dazugehörigen Linksherz-Angiokardiographien
  • Langzeit-EKG
  • Langzeit-Blutdruckmessungen

Weiterbildungsordnung für die Ärzte Bayerns vom 24. April 2004 i.d. Fassung vom 14. Oktober 2007 Abschnitt B, 11. Kinder- und Jugendmedizin, Version Internet 08.2

Im Detail regelt die Richtlinie über den Inhalt der Weiterbildung gemäß §4 (4) der Weiterbildungsordnung für Ärzte Bayerns vom 24. April 2004.

 

Weiterbildungsinhalte, Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in

  • der Vorbeugung, invasiven und nicht invasiven Erkennung, konservativen und medikamentösen Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs einschließlich des Perikards, der großen Gefäße und der Gefäße des kleinen Kreislaufs bei Kindern und Jugendlichen von Beginn bis zum Abschluss ihrer somatischen Entwicklung
  • der Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen einschließlich Mitwirkung bei invasiven elektrophysiologischen Untersuchungen und interventionellen, ablativen Behandlungen
  • der medikamentösen und apparativen antiarrhythmischen Therapie einschließlich Defibrillation
  • der Schrittmachertherapie und -nachsorge
  • der Indikationsstellung und Mitwirkung bei Katheterinterventionen wie Atrioseptostomien, Dilatationen von Klappen und Gefäßen, Verschluss des Ductus arteriosus und anderer Gefäße, Septumdefekte
  • der Durchleuchtung, Aufnahmetechnik und Beurteilung von Röntgen- befunden bei Angiokardiographien und Koronarangiographien
  • der interdisziplinären Indikationsstellung zu nuklearmedizinischen Untersuchungen sowie chirurgischen Behandlungsverfahren
  • der Indikationsstellung und Möglichkeiten zu operativen Eingriffen und ihren kurz- und langfristigen Auswirkungen

 

Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

 

Richtzahl

Ergometrie einschließlich Spiro-Ergometrie

50

Echokardiographie einschließlich Stressechokardiographie, Echo-Kontrastuntersuchung und fetale Echokardiographie

500

transösophageale Echokardiographie

25

Doppler-/Duplex-Untersuchungen des Herzens und der großen Gefäße

500

Rechtsherzkatheteruntersuchungen einschließlich Belastung und der dazugehörigen Rechtsherz-Angiokardiographien

50

Linksherzkatheteruntersuchungen einschließlich der dazugehörigen Linksherz-Angiokardiographien und Koronarangiographien

50

Langzeit-EKG

100

Langzeit-Blutdruckmessungen

50

  • Ambulanz

In der Ambulanz und Funktionsabteilung der Kinderkardiologie arbeiten 1-2 Weiterbildungs-assistenten sowie ein Facharzt und ein Oberarzt. Hier werden Patienten betreut, deren Erkrankungen das komplette Spektrum der Kinderkardiologie aufweisen. Erlernt werden die Anamneseerhebung und die klinische Untersuchung von kardiologischen Patienten.

Es werden regelmäßig EKGs, Herzultraschalluntersuchungen, Spiroergometrien, Langzeit-EKG-Aufzeichnungen, Langzeit-Blutdruckmessungen durchgeführt, befundet und bewertet. Jeder ambulante Patient wird mit einem Fach- oder Oberarzt besprochen.

Während dieses Ausbildungsausschnittes werden auch die kinderkardiologischen Untersuchungen an Patienten der allgemein-pädiatrischen Klinik mit ihren Ambulanzen und Schwerpunkten durchgeführt. Die wichtigste Handlungskompetenz des Weiterbildungsassistenten in der Kinderkardiologie ist die sichere Durchführung der Echokardiographie. Echokardiographiegeräte stehen in der Ambulanz ebenso wie auf der Station, der Intensivstation, dem Herzkatheterlabor und dem OP zur Verfügung. Wir bemühen uns daher Weiterbildungsassistenten zu Beginn ihrer Tätigkeit in der Kinderkardiologischen Ambulanz eine strukturierte Einführung in die Echokardiographie in der Ambulanz zu vermitteln um Ihnen einen Einstieg in den Erfahrungsgewinn auch durch Durchführung selbständiger stationärer Echokardiographien zu ermöglichen.

 

  • Kinderkardiologische Station

Die Kinderkardiologische Station mit ihren 14 Betten wird von zwei Assistenzärzten betreut, wenn möglich von einem Facharzt und einen Weiterbildungsassistenten. Auf der Station werden Patienten prä- und postoperativ im Anschluss an die intensiv-medizinische Betreuung versorgt. Ferner werden auf der Station Patienten des gesamten Spektrums der Kinderkardiologie betreut, welche eines stationären Aufenthaltes bedürfen.

In dieser Phase erfolgt eine Einführung in die Anamneseerhebung, klinische Untersuchung, Blutentnahme, Anlage von Venenverweilkanülen, medikamentöse Therapie, Gesprächsführungen, Nachsorge- und Rehabilitation von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Herzens.

 

  • Intensivstation

Auf der Kinderkardiologischen Intensivstation sind 8 Betten vorhanden. Gearbeitet wird an Wochentagen im 3-Schicht-System, an Wochenenden und Feiertagen im 2 Schicht-System. Als allein-Schichtführender Arzt im Nacht- oder Wochenenddienst muss der Weiterbildungsassistent Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin sein.

Die Ausbildung auf der Intensivstation erstreckt sich über mindestens 12 Monate. Hier werden Patienten von der Neugeborenenphase bis hin ins Erwachsenenalter betreut. Kritisch kranke Patienten werden hier auch in der präoperativen Phase versorgt. Alle Patienten nach Herzoperationen werden aus dem Operationssaal direkt auf diese Station übernommen. Hier werden Erfahrungen gesammelt im perioperativen Management, in der mechanischen Ventilation, in der kreislaufunterstützenden medikamentösen Therapie und mit kreislaufunterstützenden Systemen (z.B. Berlin Heart, ECMO, ECLS).

Erlernt werden Eingriffe wie Intubation, das Legen von Pleura- oder Aszitesdrainagen, Anlage zentraler Venenkatheter und Anlage von arteriellen Zugängen. Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen medikamentös und mittels Herzschrittmacherstimulation (temporär, permanent, transoesophageal) und Kardioversion / Defibrillation ist ebenfalls Bestandteil der Ausbildung.

 

  • Herzkatheterlabor

Im Herzkatheterlabor werden jährlich > 400 Untersuchungen inklusive der Interventionen durchgeführt. Intensiverfahrene Weiterbildungsassistenten sind für die Analgosedierung der Patienten zuständig. Ein zweiter Weiterbildungsassistent kann in der Assistenz oder partiellen Durchführung des Herzkathetereingriffes unter grundsätzlich fachärztlicher Anleitung eingesetzt werden.